Suche
Stethoskop
Folgeerkrankungen von Schluckstörungen
Mögliche Folgeerkrankungen von Schluckstörungen sind Dehydration, Mangelernährung oder Lungenentzündungen.
Schluckstörungen

Folgeerkrankungen von Schluckstörungen

Zur Entstehung von Schluckstörungen kommt es in den meisten Fällen durch eine vorhergehende Erkrankung. Die Schluckstörungen treten also häufig als eine Begleiterscheinung auf. Problematisch ist allerdings, dass auch die Schluckbeschwerden an sich wiederum Folgeerkrankungen mit sich bringen können. Dabei gilt: Je gravierender die Primärerkrankung, desto größer sind meist das Ausmaß der Schluckstörungen und die daraus resultierenden Folgen.

Folgeerkrankungen von Schluckstörungen: Dehydration

Die tägliche Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern ist wichtig für den gesamten menschlichen Organismus und insbesondere auch das Gehirn. Wird zu wenig Flüssigkeit aufgenommen, verlangsamt sich beispielsweise der Stoffwechsel und auch die natürliche Zellerneuerung von Haut, Organen und Gewebe nimmt sukzessive ab.

Bereits bei einem grippalen Infekt, wenn das Schlucken durch eine Entzündung im Hals schmerzt, neigen viele Menschen dazu, zu wenig zu trinken, was den Genesungsprozess zusätzlich verzögert. Besonders weitreichend sind die Folgen bei älteren Menschen. Viele Senioren tun sich ohnehin mit einer regelmäßigen Flüssigkeitszufuhr schwer. Kommt es durch eine Primärerkrankung zusätzlich zu Schluckstörungen, wird das Trinken oftmals zum wahren Kraftakt und die Flüssigkeitszufuhr vernachlässigt. Die Folge: Der Körper trocknet von innen förmlich aus.

Antriebslosigkeit, bleierne Müdigkeit, Schwindel und daraus resultierend auch ein erhöhtes Risiko für Stürze und Knochenbrüche sind als mögliche Risiken für Senioren besonders gravierend. Hinzu kommt eine verzögerte Wundheilung und auch die Hirnfunktion wird durch einen Flüssigkeitsmangel durchgehend eingeschränkt.

Mangelernährung

Ähnliche Folgen wie eine Austrocknung verursacht eine Mangelernährung, allerdings in zeitlicher Hinsicht etwas langwieriger. Wird zu wenig Nahrung aufgenommen, fehlt dem Körper wichtige Energie, die er zum Aufrechterhalten aller wichtigen Körperfunktionen benötigt. Eine Mangelernährung verursacht neben der verringerten Kalorienaufnahme zudem auch Mangelerscheinungen an Nährstoffen.

Fehlen über einen gewissen Zeitraum wichtige Vitamine und Mineralstoffe, oder auch ein gewisses Maß an Kohlenhydraten, Ballaststoffen und Proteinen, ist der Körper nicht mehr in der Lage, die lebensnotwendigen Aufgaben zu erfüllen. Haarausfall, verzögerte Wundheilung, ein Zusammenbruch des Immunsystems und schließlich auch Organversagen können die lebensbedrohlichen Folgen einer Mangelernährung sein.

Lungenentzündung als Folgeerkrankung

Beim gesunden Schluckvorgang werden die Zugänge zu den oberen und unteren Luftwegen für einen Sekundenbruchteil verschlossen, sodass Nahrung und Flüssigkeiten ungehindert in die Speiseröhre und zum Magen befördert werden können. Kommt es bei Schluckstörungen zu einer Öffnung des Kehlkopfdeckels und damit zum freien Zugang in die unteren Atemwege, verschluckt sich der Betroffene. Durch das ruckartige Einatmen und Husten können winzige Partikel aus der Nahrung oder Flüssigkeit in die Luftröhre und von dort in die Lunge gelangen. Ist der Zustand der Patienten ohnehin durch eine Primärerkrankung geschwächt, kann dies eine Lungenentzündung hervorrufen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich verlaufen kann.

Sabrina Mandel